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Gemeinderatsinformation vom 7. Oktober 2020
Bericht aus dem Gemeinderat
Wasserversorgung der Gemeinde Schwarzach
-zukünftige Ausrichtung-
BM Haas gab zunächst nochmals einen kurzen Rückblick zu den Entwicklungen der Wasserversorgung im Bereich des Kleinen-Odenwalds.1964 haben die ehemals selbständigen Ortschaften Oberschwarzach, Unterschwarzach, Guttenbach, Breitenbronn, Michelbach, Neckarkatzenbach zur Regelung der Wasserversorgung zusammen den Zweckverband Wasserversorgung „Krebsbachgruppe“ gegründet.
Im Jahr 2003 hat Aglasterhausen die Betriebsführung mit dem ZwV Mühlbachgruppe abgeschlossen und diese auch auf die Mitgliedsortschaften Breitenbronn und Michelbach übertragen. Die Gemeinde Neunkirchen hat die Ortsnetze Neunkirchen und Neckarkatzenbach an den ZwV Mühlbach verkauft.
Schwarzach hat sich nach Auflösung des Zweckverbands Wasserversorgung „Krebsbachgruppe“ 2005 ebenfalls für das Betriebsführungsmodell entschieden, was der Zweckverband Wasserversorgungsgruppe Mühlbach bis heute auch ausführt. Aufgrund der steigenden Anforderungen an Hygiene, Bereitstellung, Technik, Löschwasserversorgung usw. sowie der zunehmenden anderen kommunalen Herausforderungen und nicht zuletzt der Liberalisierung und Privatisierung der Wasserversorgung, hat man sich im Gemeinderat 2017 dafür geöffnet, eine Fusion in die Mühlbachgruppe in Erwägung zu ziehen.
In der Sitzung am 31.01.2018 war man sich dann im Gremium einig, dass seitens des Zweckverbandes Wasserversorgung Mühlbachgruppe die Bewertung des Gemeindeortsnetzes erfolgen kann.
Mittlerweile haben sich die Gespräche intensiviert und das Interesse seitens der Mühlbachgruppe ist vorhanden, so dass man dies auch mittelfristig in der Planung des Haushalts 2020 berücksichtigt hat.
In der Sitzung standen nunmehr die Herren Wilde (Geschäftsführer) und Freygang (Techn. Leiter) seitens der Mühlbachgruppe mit Informationen rund um die Wasserversorgung und einen möglichen Beitritt sowie für Fragen zur Verfügung. Elf Mitgliedsgemeinden und 34 Ortsnetze im Einzugsgebiet von ca. 280 Quadratkilometern werden aktuell von der Mühlbachgruppe betreut. Dabei ist der Zweckverband nicht nur für die Trinkwasserversorgung, sondern auch für eine ausreichende Versorgung mit Löschwasser in Notfällen verantwortlich. Etwa ein Drittel des Trinkwassers beziehe man derzeit vom Bodensee, dabei sei es jedoch ein erklärtes Ziel, die Bodenseewasserversorgung nicht weiter zu erhöhen, sondern die Eigenwasserversorgung zu stärken.
Oberste Priorität habe die Versorgungssicherheit der Gemeinden im Versorgungsgebiet, weshalb man in die bestehenden Anlagen regelmäßig investieren werde. Für Schwarzach würde dies auch eine Erneuerung des Hochbehälters Unterschwarzach bedeuten. Zudem ist der Neubau eines zentralen Wasserwerks für den nördlichen Bereich des Einzugsgebiets, zu dem Schwarzach gehören würde, angedacht.
Bei der anschließenden Beratung und Fragestellung im Gemeinderat entwickelte sich eine rege Diskussion über die Vor- und Nachteile eines möglichen Beitritts.
Bürgermeister Mathias Haas fasste nochmals zusammen, dass ein Beitritt in den Zweckverband bedeuten würde, dass die Gemeinde nach der technischen Betriebsführung nun auch die kaufmännische Betriebsführung in die Hände der Mühlbachgruppe legt und dabei auch die Eigentumsrechte des Wasserleitungsnetzes an den Zweckverband überträgt. Das würde zwar bedeuten, dass Schwarzach einen Teil seiner Autonomie aufgebe, jedoch trüge der Verband künftig auch die entstehenden Kosten am Erhalt, bzw. Ausbau des Ortsnetzes. Das wiederum würde die Kommune auf Dauer finanziell entlasten. Aktuell ist das Leitungsnetz in einem guten Zustand, was die Herren Wilde und Freygang auf Nachfrage erneut bestätigten. Sie gaben dabei auch zu bedenken, dass kontinuierlich saniert werden müsse, um die einwandfreie Funktion auch über lange Zeit zu gewährleisten.
Mit einem Beitritt zum Zweckverband würden die Wassergebühren für die Abnehmer auch an den einheitlichen Zweckverbandpreis angepasst. BM Haas erläuterte hierzu, dass die Wassergebühr in der Gemeinde letztmals 2005 erhöht worden sei und die dringend notwendige Neukalkulation im Ergebnis vermutlich ebenfalls zu einer ähnlichen Anpassung führen werde.
Für diese Mehrgebühren erhält die Gemeinde aber auch einen wichtigen Mehrwert, da, wie eingangs erwähnt, insbesondere die technischen Entwicklungen und damit einhergehenden auch rechtliche Erfordernisse den Wasserversorger vor immer neue Herausforderungen stellt. Gerade die Qualitätsansprüche an das kostbarste Lebensmittel, auch künftg und dauerhaft, sowie die Sicherstellung der Löschwasserversorgung kann in einer größeren und spezialisierten Einheit besser bewerkstelligt werden. Herr Wilde und Herr Freygang betonten, dass die Mühlbachgruppe über diese notwendige technische und personelle Ausstattung verfügt und sich in der Lage sieht, diese Aufgabe für die Region zuverlässig zu übernehmen. Man wolle die Brunnen, die man habe, weiter zusammenführen und so die Wasserversorgung dauerhaft für alle Mitgliedsgemeinden des Verbands in der Region sichern. BM Haas bedankte sich abschließend bei Herrn Wilde und Herrn Freygang für die fachkundigen und offenen Ausführungen. Sicherlich ist man auf dem Weg zur Fusion wieder ein Stück weitergekommen, allerdings fehlen dem Gemeinderat noch wichtige Grundlagen um eine endgültige Entscheidung treffen zu können. Hierzu gehöre insbesondere verbindliche Aussagen zu einer Bewertung des örtlichen Wassernetzes.
Sanierung und Umbau Freibad Schwarzach
-Vergabe von Bauleistungen-
BM Haas durfte zu diesem Tagesordnungspunkt vom bauleitenden Büro Architekt Martin Huber begrüßen. Anschließend gab er einen kurzen Überblick zum Stand der Umbauarbeiten und dem geplanten Fortgang der Bauarbeiten. Im Rahmen der Klausurtagung legte der Gemeinderat die wichtigsten Eckdaten für die Bemusterung fest. Nunmehr stehen noch vier wichtige Vergaben auf dem Programm, die sich erfreulicherweise auch wieder im Rahmen des vom Architekturbüro Huber erstellten bepreisten Leistungsverzeichnis bewegen. Es wurden jeweils, aufgrund der zu erwartenden Auftragssumme nach VOB/A beschränkt ausgeschrieben und vor allem örtliche Firmen, sowie Firmen aus der näheren Umgebung zur Angebotsabgabe aufgefordert. Für das Gewerke Trockenbau- und Malerarbeiten lag mit netto 39.505,60 € das annehmbarste und wirtschaftlichste Angebot von der Firma Roth, Reichenbuch, vor. Der Auftrag für die Schreinerarbeiten geht an die Firma Faustmann, Mosbach-Diedesheim, die mit ihrem Angebot i.H.v. 102.466,25 € netto auch deutlich unter dem bepreisten Leistungsverzeichnis lag. Die Estricharbeiten werden an die Firma Poranzl, Neunkirchen, bei einer Nettoangebotssumme von 11.404,90 € vergeben. Für die Fliesenarbeiten lagen immerhin vier Angebote vor, wobei das auskömmlichste Angebot mit netto 30.652 € die Firma Kotatko Malatek, Billigheim, vorlegte.
Stellungnahme zu Bauanträgen
Der Gemeinderat erteilte Zustimmung zum Bau eines Carports mit zwei Stellplätzen im Bereich Auf der Höhe und zu einem Wohnhausneubau in der Höhenstrasse im Ortsteil Oberschwarzach.
Bekanntgabe nicht öffentlich gefasster Beschlüsse
BM Haas informierte über die Beschlussfassung in nichtöffentlicher Sitzung zur Einstellung einer Fachkraft für die Vertretung einer Erzieherin, die aktuell aufgrund ihrer Schwangerschaft freigestellt ist.
Aktuelle Informationen
BM Haas informierte über die Erweiterung der Tempo-30-Zone für die gesamte Tonwerkstrasse direkt nach der Tonwerkbrücke.
Am Termin des Arbeitskreises Schwerpunktgemeinde Dorfteich Oberschwarzach am 30.09. wurden in der Schwarzach-Halle die erarbeiteten und vom Gemeinderat auch bewilligten Maßnahmen den anwesenden Mitgliedern ausgiebig vorgestellt. Im Vorfeld hatten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger bei den Arbeitssitzungen mit Ideen und Empfehlungen eingebracht.
In Abstimmung mit den Bürgermeistern der Sprengelgemeinden und aufgrund der erneut deutlichen Zunahme der Infektionszahlen werden auch die anstehenden örtlichen Veranstaltungen nur in sehr reduzierter Form stattfinden können oder sogar ganz ausfallen müssen. Zum jetzigen Zeitpunkt wurden bereits Martinsumzug, Adventszauber im Wildpark und die Seniorenadventsfeier pandemiebedingt abgesagt. Nach aktuellem Stand soll der Volkstrauertag am Sonntag, 15.11. auf dem Friedhof in Unterschwarzach stattfinden.
Das 2017 erschienene beliebte Grünkernrezeptbuch „Hauptsache Grünkern“ wird mit „Hauptsache Odenwald“ einen Nachfolger erhalten. Dieses Mal werden sich die Rezepte im Buch auf den gesamten Odenwald beziehen. Die Buchvorstellung findet unter der Regie des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis am 24.10.2020 in der Schwarzach-Halle statt.
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