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Gemeinde Schwarzach (Druckversion)

Schwarzach feiert sein neues Freibad

Autor: Marina Wischt
Artikel vom 25.05.2022

Eröffnungsfeier am 15. Mai 2022 war ein voller Erfolg

Platsch – keine zwei Minuten, nachdem Bürgermeister Mathias Haas gemeinsam mit seinen prominenten „Helfern“ das rot-weiße Band durchtrennt hatten, hüpften die ersten Jungs von den Startblöcken ins „neue“ Freibad Schwarzach. Es war höchste Zeit für die offizielle Übergabe, die Schlange vor dem Band war inzwischen ziemlich hibbelig geworden vor lauter Vorfreude. Tapfer und geduldig hatten die ersten, durchweg jungen Badegäste vorher zugehört, sich den Weg zur runderneuerten Freizeiteinrichtung zwischen Wildpark und Schwarzachhalle erläutern lassen. Wie das neue Freibad wirkt und ankommt, das hatte ein älterer Schwarzacher schon zweieinhalb Stunden vorher (beim Vorab-Blick ins Bad) treffend festgestellt: „Wow, ist das schön geworden!“

In der Tat: Das neue Schwarzacher Freibad hat eigentlich nichts mehr mit dem alten, 1971 eingeweihten Betrieb gemein. Außer den Platz, die Idee dahinter und dem Namen natürlich. Ansonsten blieb nach Beginn der Umbauarbeiten im Juli 2020 kaum ein Stein auf dem anderen. Das einzige, was noch an das alte Bad bzw. die ursprüngliche Nutzung des Areals erinnert, ist eine Stele mit Altmaterial und Ziegelbruch.
Drinnen, hinter den neuen Funktionsgebäuden und eingerahmt von stattlichen Bäumen aller Art, hat man alles angerichtet, was Badevergnügen und Entspannung verspricht: So gibt es ein neues Edelstahlbecken mit einer Bahnlänge von 25 Metern, einem barrierefreien Zugang ins kühle Nass (24 Grad warm), Strömungskanal, Whirl-Liegen, Massagedüsen und Schaukelbucht. Daneben eine 16 Meter lange Breitwellenrutsche mit sicherem Auslauf außerhalb des Hauptbeckens. Und ein wenig weiter unten auf dem dank Rollrasen im satten Grün stehenden Gelände findet sich ein Kinderplanschbecken (28 Grad warm) mit zwei Ebenen, Übergangsrutsche, vollautomatischen Sonnensegeln und einem Wasserspraypark für die kleinen Badegäste. Überhaupt versteht man die Einrichtung als Mehrgenerationenbad, inklusiv ist es dank durchgängiger Barrierefreiheit überdies.

Während ein Sanierungsbedarf am alten Freibad bereits 2011 manifestiert worden war, ging man nach vielen Gesprächen, vielen Sitzungen, vielen Stunden des Planens und Abwägens, so Bürgermeister Haas schließlich vor 22 Monaten an die Umsetzung des ambitionierten Vorhabens Erneuerung. Mut und Weitsicht habe es gebraucht – und großes Engagement. Den langen Weg dieser Erneuerung skizzierte der Bürgermeister vor zahlreichen Gästen. „Ohne die großzügigen Förderungen wäre es nicht gegangen“, machte Mathias Haas deutlich. 57 Prozent (oder 2,2 Mio. Euro) der Umbaukosten von insgesamt 3,9 Mio. Euro übernahm das Land in Form von Förderungen (aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum und dem Ausgleichsstock). Die verbliebenen 1,7 Mio. Euro muss die Gemeinde Schwarzach aufbringen, das „neue“ Freibad ist das zweitgrößte Hochbauprojekt in der Gemeindegeschichte. Haas’ Dank galt all jenen, die sich für das Projekt eingebracht haben, insbesondere auch Generalplaner Huber Architekten und den Ingenieuren von Protec. Vor allem auf der Zielgeraden der ambitionierten Maßnahme sei von vielen besonderes Engagement gefordert gewesen. Was Bauleiter Jürgen Heck am Rande der von SF-Band und Männergesangverein umrahmten Eröffnung nur bestätigen konnte.

Entsprechend erleichtert waren alle Beteiligten, dass man das modernisierte Freibad nun tatsächlich zum Start der Saison in Betrieb nehmen konnte. Und noch dazu den Kostenplan nur um 2,3 Prozent überschritt – was wiederum Architekt Martin Huber „gerade in diesen Zeiten“ sehr zufrieden macht. „Das Ergebnis spricht für sich“, befand Mathias Haas und bekannte sichtlich gerührt: „Ich bin stolz auf das Geleistete in diesem Quartier, stolz auf dieses Freibad“.

Das hatten zuvor bereits Pfarrerin Angelika Schmidt und Pfarrer Josef Dorbarth im Rahmen einer kleinen Andacht gefeiert und gesegnet. Nach Feiern war auch Landrat Dr. Achim Brötel und dem Minister für den Ländlichen Raum, Peter Hauk, beim Blick aufs neue Bad zumute. Einen „echten Mehrwert für das Leben im Dorf“ sieht Hauk, während Brötel Schwarzach mit Verweis auf viele Schwimmbadschließungen in jüngerer Vergangenheit als leuchtendes Beispiel nannte, „wie es eben auch anders geht“. Das Freibad gehöre einfach zu Schwarzach wie der Wildpark oder die allahopp!-Anlage.

Dass man beim Umbau des Bads wie selbstverständlich auch an Menschen mit Beeinträchtigungen gedacht hat, würdigte Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbands für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen. „In Schwarzach schwätzt man nicht von Inklusion, man macht sie einfach“, so die Schwäbin, die dann auch gleich die erste „Toilette für alle“ (besonders ausgestattet, damit auch wirklich von allen Menschen nutzbar) im Kreis am Schwimmbad einweihen durfte.

Damit nicht genug: Noch ehe die ersten Kinder ins neue Bad springen durften, wurde als vernetzende Verbindung auch noch der „Weg der Bäume“ – gewidmet dem ehemaligen Bürgermeister Theo Haaf – eingeweiht (gesonderter Beitrag folgt). Nur den von Landrat Brötel angekündigten Auerbach-Salto (zweifach, gehockt) von Bürgermeister Mathias Haas gab’s am Sonntag nicht zu sehen. Aber die Saison hat ja gerade erst begonnen, vielleicht kommt der ja noch ...

Anmerkung:
Der von Landrat Dr. Achim Brötel angekündigte doppelte Auerbach-Salto des Bürgermeisters wurde an diesem Tag selbstverständlich noch ausgeführt.

Zwar nicht nach Regelbuch, aber als Duathlon. Sowohl am großen Schwimmbecken als auch an der Rutsche hatte Bürgermeister Mathias Haas die Nase knapp vor Landrat Dr. Achim Brötel, was aber letztlich der tollen Eröffnungsfeier keinen Abbruch tat.

   
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